Geschichte von Beamern
Die Geschichte von Beamern ist ausgesprochen lang. Projektoren haben eine gemeinsame Geschichte mit Kameras. Bereits im 4. Jahrhundert vor Christus schrieben und arbeiteten Griechen wie Aristoteles und Euklid an natürlich vorkommenden rudimentären Lochkameras. Im 10. Jahrhundert wurde Ibn al-Haytham (Alhazen) von den Griechen und ihrer Idee der Lochkameras inspiriert. Er veröffentlichte das Buch der Optik 1021. Als Ibn al-Haytham das Experimentieren mit der Lochkamera startete, sagte er sich folgendes: je kleiner die Lochkamera, desto schärfer das Bild, wenn auch weniger Licht. Er entwickelte die erste klare Beschreibung für den Bau einer dunklen Kamera. Der chinesische Wissenschaftler Shen Kuo (1031-1095) experimentierte ebenfalls mit einer Dunkelkamera.
Nach den Anfängen
Der alte Lochkamera-Effekt im Castelgrande in Bellinzona sorgte Im 13. Jahrhundert dafür, dass sich Robert Grosseteste und Roger Bacon dem Thema der Lochkamera annahmen. Männer wie Ibn al-Haytham, Gemma Frisius und Giambattista della Porta fingen an, Erklärungen dafür zu finden, weshalb eine Lochkamera die Bilder verkehrt herum ausgibt. Lochkamera-Geräte bieten Sicherheit für die Augen beim Betrachten einer Sonnenfinsternis, weil das Ereignis indirekt beobachtet werden kann. Sie vermindern die Intensität des Lochbildes, welches dadurch harmlos im Vergleich zu dem grellen Licht der Sonne selbst wird.
Die ersten Bildprojektoren
Die erste bekannte Aufzeichnung dessen, was als Idee für die Bildprojektion – also das Darstellen eines auf einer Fläche darzustellen – zu verstehen ist, stammt aus dem Jahr 1420. Eine Zeichnung von Johannes de Fontana zeigte eine Nonne mit einer Laterne. Die Laterne hatte ein kleines, durchsichtiges Fenster, das ein Bild von einem Teufel mit einer Lanze enthielt. Leonardo da Vinci fertigte auch eine ähnliche Skizze im Jahre 1515 an. Im 17. Jahrhundert wurde die erste magische Laterne entwickelt. Mit Lochkameras und Dunkelkameras war es nun möglich, ein Bild von der tatsächlichen Szene zu projizieren, etwa die Sonne auf einer Oberfläche. Die magische Laterne markierte den geschichtlichen Punkt, an dem Kameras und Projektoren zu zwei verschiedenen Gerätearten wurden. Wer der ursprüngliche Erfinder der sogenannten Laterna Magica ist, kann nicht zu 100 Prozent gesagt werden, aber die am weitesten akzeptierte Theorie ist, dass Christiaan Huygens in den späten 1650er Jahren das ursprüngliche Gerät erfand. Es gibt jedoch andere Quellen, die sagen, dass der deutsche Priester Athanasius Kircher für die Erfindung verantwortlich ist. Er beschrieb einst ein Gerät wie die Zauberlaterne in seinem Buch Ars Magna Lucis et Umbrae. Huygens Gerät wurde auch als die Laterne des Schreckens bezeichnet, da sie in der Lage war, gespenstische Bilder zu erzeugen. In seiner frühen Entwicklung des Geräts gab es viele Mythen um Zauberer und Beschwörer, die Bilder projizierten, um von einer Szene in die nächste zu wechseln oder unbelebte Objekte zu animieren. In den 1660er Jahren nutzte ein Mann namens Thomas Walgensten seine so genannte Laterne der Angst, um die Geister zu beschwören. Diese Missbräuche der Laterne zu Beginn ihres Entwicklungsstandes waren keine Seltenheit.
Die Entwicklung ab dem 20. Jahrhundert
Zu Beginn und Mitte des 20. Jahrhunderts wurde eine neue Art von sogenannten Low-Cost-Projektoren – auch als undurchsichtige Projektoren bezeichnet – erfunden und als Spielzeug für Kinder vermarktet. Es handelte sich dabei um ein Vorgängergerät der Overhead-Projektoren. Die Lichtquelle in undurchsichtigen Projektoren bestand oft aus einem Rampenlicht. Glühlampen mit Halogenlicht wurden erst später als Lichtquellen verwendet. In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren wurden die Overhead-Projektoren massentauglich und in Schulen sowie in Unternehmen verwendet. Der erste Overhead-Projektor wurde für Polizeiidentifikationsarbeit genutzt. Es verwendete Zellophan Rollen über einer 9-Zoll-Bühne, die es ermöglichten Gesichtszüge über die Bühne zu rollen. Eine andere Art von Projektor, genannt Diaprojektoren, gibt es seit den 1950er Jahren. Sie diente von Beginn an als eine Form der Unterhaltung. Familienmitglieder und Freunde kamen nunmehr zusammen, um über diese Projektoren Diashows zu begutachten. Ende des 20. Jahrhunderts wurden sämtliche bis dato als modern geltende Objektträger mit digitalen Bildern und Technologien ersetzt.